Laryngorhinootologie 2011; 90(3): 163-164
DOI: 10.1055/s-0030-1262796
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Laryngeale Rekonstruktion nach Resektion eines subglottischen Adenokarzinoms

Laryngeal Reconstruction After Resection of a Subglottic AdenocarcinomaA. Eckardt, S. Mörtel, J. Wagenblast, T. Stöver, M. Hambek
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Publication Date:
26 August 2010 (online)

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Einleitung

Adenokarzinome des Larynx sind ein seltenes Krankheitsbild. Sie sind für weniger als 0,5% aller malignen Tumore des Larynx und der Trachea verantwortlich. In über 90% der Fälle handelt es sich um Plattenepithelkarzinome. Unter den malignen Larynxtumoren stellen die subglottischen Karzinome mit einer Häufigkeit von 1–5% die geringste Subpopulation dar (glottische Karzinome ca. 60%, supraglottische Karzinome 35–40%).

Adenokarzinome des subglottischen Raumes sind langsam wachsende Tumore, die meist ab einem Stenosierungsgrad von 75% symptomatisch werden (Goyal et al., BMC Ear Nose Throat Disord 2005, 7; 5: 4). Die Symptome reichen von Husten über Dyspnoe bis hin zu Stridor. Häufig wird zu Beginn die Beschwerdesymptomatik bspw. als Asthma fehlgedeutet und entsprechend falsch therapiert (Kokturk et al., BMC Pulm Med 2004, 19; 4: 10.2). Bei ausbleibender Beschwerdelinderung können mittels fiberoptischer Bronchoskopie und/oder Computertomografie das Halses Raumforderungen diagnostiziert werden.

Zur Entfernung subglottischen Gewebes stehen unterschiedliche operative Möglichkeiten zur Verfügung. Sie leiten sich aus der Behandlung subglottischer Stenosen ab. Hierbei stehen mikrolaryngoskopische Eingriffe (z. B. Laser) bei kleineren Pathologien den chirurgisch offenen Zugängen bei höhergradigen Stenosen oder bei malignen Prozessen gegenüber. Bei der Behandlung subglottischer Stenosen werden im Allgemeinen 2 Vorgehensweisen unterschieden. So steht zum einen die Erweiterung des subglottischen Raumes durch eine Laminotomie nach Rethi (Rethi et al., J Laryngol Otol 1956; 70 (5): 283–293) sowie deren Modifikation durch Einbringen von ventralen und dorsalen Transplantaten (Younis et al., Otolaryngol Head Neck Surg 2003; 129 (3): 168–175), zum anderen die Entfernung des stenotischen Abschnitts durch eine cricotracheale Resektion zur Verfügung (Pearson et al., J Thorac Cardiovasc Surg 1975; 70 (5): 806–816).

Im hier beschriebenen Fall musste eine vollständige Entfernung des Tumors bei gleichzeitiger Vermeidung der Ausbildung einer subglottischen Stenose gewährleistet werden, sodass nur ein offen chirurgisches Vorgehen infrage kam.